Lisa Gnadl: Gute frühkindliche Bildung ist eine Investition in die Zukunft – Landesregierung drückt sich vor ihrer Verantwortung

Fotograf: Christoph Mattes

Anlässlich des morgigen Streiks der Mitarbeitenden im Sozial- und Erziehungsdienst erklärt die stellv. Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl:

„Die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in den Kindertagesstätten ist – wie in allen sozialen Berufen – groß. Um den fordernden Berufsalltag bewältigen zu können, ohne die eigene Gesundheit zu riskieren, reduzieren viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitszeit. Auf diese Weise verschärft sich der ohnehin bestehende Mangel an qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern, denen wiederum am Ende ihres Berufslebens ein Leben mit prekären Renten oder gar die Altersarmut droht.

Es geht darum, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig zu verbessern. Genau das ist es, was die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften fordern.

Der Kern dieser Verbesserungen besteht vor allem in mehr Personal. Das wiederum lässt sich nur gewinnen, wenn die Arbeit in Kindertagesstätten insgesamt attraktiver wird. Die dazu erforderlichen Ausgaben müssen wir als gesamtgesellschaftlich sinnvolle Investition in die Zukunft unserer Kinder betrachten, mit denen das Land Hessen die Kita-Träger nicht alleine lassen darf. Ich fordere die Landesregierung auf, sich hier nicht länger vor ihrer Verantwortung für eine gute frühkindliche Bildung wegzuducken.

Die SPD-Landtagsfraktion fordert seit Jahren, den Finanzierungsanteil des Landes an den Betriebskosten der Kitas deutlich zu erhöhen, wie das in anderen Bundesländer schon längst geschehen ist – aber alle entsprechenden Anträge von uns werden von der schwarzgrünen Koalition im Landtag routinemäßig niedergestimmt.

Kinder brauchen eine gute, verlässliche frühkindliche Förderung und Bildung. Ohne nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und eine Entlastung der Beschäftigten in jeder Hinsicht wird sich die Situation in den hessischen Kitas nicht verbessern.“