Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Wetterauer Bildungsausschusses Lisa Gnadl zu Besuch in der Johann-Philipp-Reis Schule

MdL Gnadl (rechts) im Gespräch mit Schulleiter Szymanski (Mitte) und Kreistagsabgeordnetem Lukas Dittrich (links)

Um über die aktuellen Entwicklungen an der Friedberger Berufsschule zu sprechen, war Landtagsabgeordnete und Ausschussvorsitzende des Wetterauer Bildungsausschusses Lisa Gnadl gemeinsam mit dem Kreistagsabgeordneten sowie Vorsitzender der Jusos Wetterau, Lukas Dittrich, zu Besuch in der Johann-Philipp-Reis Schule. Schulleiter Nick Szymanski berichtete zur aktuellen Lage, führte die beiden Gäste durch die neue Holzwerkstatt und die weiteren Räumlichkeiten.

„Die Schulleitung ist seit zwei Jahren vollständig besetzt, nachdem wir zuvor jahrelang unterbesetzt waren. Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, erklärt der Schulleiter. Er selbst habe den Posten vor drei Jahren begonnen. Durch seine vorherige Tätigkeit an der Johann-Philipp-Reis Schule kannte er diese gut. Die selbstständige Berufliche Schule bietet vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur fast alle Schulformen an. Auch Berufsvorbereitende Bildungsgänge und InteA-Klassen gehören neben den Berufsschulklassen der verschiedenen Ausbildungsgänge zum Angebot der Schule. Weiterhin bildet die Schule verschiedene Landes- und Teilbundesklassen aus, wie den Beruf der Fachangestellten für Bäderbetriebe oder die Holz- und Bautenschützer*innen. Ortsnahe Beschulungsmöglichkeiten stellen aus Gnadls Sicht gerade im ländlichen Raum wesentliche Faktoren dar, um die Ausbildungsbereitschaft von Betrieben und Jugendlichen zu fördern. Seit Corona habe man leicht sinkende Schülerzahlen, wobei die Integrationsklassen einen Teil hiervon abfangen. Allerdings wirken sich die zurückliegenden Zahlen auch auf die Betriebe in der Region aus, von denen man die Rückmeldung erhalte, dass es zu wenige Bewerbungen gebe.

„Wir müssen die Attraktivität der beruflichen Ausbildung steigern und deutlich machen, dass diese gleichwertig mit einem Studium ist“, findet Lisa Gnadl. Lukas Dittrich stimmt ihr zu: „Es muss attraktiv sein eine Ausbildung zu machen. Dabei spielen die Entfernungen von Wohnort zu Betrieb und Berufsschule eine zentrale Rolle. Auch die Ausbildungsvergütung ist ein Faktor, der einen positiven Einfluss haben kann.“

Zusätzlich frage man sich, wie sich die geplante Umstrukturierung der Berufsschulstandorte der Hessischen Landesregierung auswirken wird. „Die Berufsschulstandorte müssen in der Fläche erhalten werden. Egal ob in Nidda und Büdingen oder Friedberg, wir brauchen die wohnortnahen Standorte im Wetteraukreis. Wir bekämpfen den Fachkräftemangel nicht mit einer Ausdünnung der Berufsschullandschaft“, findet Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl. Ortsnahe Beschulungsmöglichkeiten stellen aus Gnadls Sicht gerade im ländlichen Raum wesentliche Faktoren dar, um die Ausbildungsbereitschaft von Betrieben und Jugendlichen zu fördern.

Um Ausbildungsbedingungen zu verbessern und die Johann-Philipp-Reis Schule für die Zukunft gut aufzustellen, wünscht sich der Schulleiter eine Weiterentwicklung des Campus und eigene Wohnheimplätze. Man helfe Schüler*innen bereits bei der Wohnraumsuche, gerade auch bei Landes- und Teilbundesklassen.

In den letzten Jahren wurde zudem viel saniert, die Schule auf den neuesten technischen Stand gebracht und eine neue Holzwerkstatt gebaut. „Wir sind sehr froh, dass wir unsere Schule modernisieren konnten und verfügen jetzt in diesen Bereichen über eine super Ausstattung. Das stärkt unseren Standort und macht ihn fit für die Zukunft“, ist sich Schulleiter Szymanski sicher. Außerdem beginne man jetzt als Vorreiter in Hessen eine Berufsvorbereitung für Menschen mit besonderem Förderbedarf aufgrund einer geistigen Behinderung.

„Welche neuen Berufsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten sehen sie ansonsten für Ihre Schule?“, wollte Kreistagsmitglied und Juso-Vorsitzender Lukas Dittrich von Schulleiter Szymanski wissen. Vor allen Dingen im Bereich der IT und Elektrotechnik werden sich aus dessen Sicht neue Möglichkeiten ergeben. Man könne sich beispielsweise gut vorstellen, KFZ-Mechantroniker*innen mit dem Schwerpunkt Hochvolttechnik auszubilden, da dies aufgrund der E-Mobilität nachgefragt werde.

Sowohl im Land als auch im Wetterauer Kreistag will sich Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl auch weiterhin für die beruflichen Schulen und die Stärkung der dualen Ausbildung stark machen und bleibt gerne mit Schulleiter Szymanski in Kontakt.