Omas gegen Rechts im Gespräch mit Lisa Gnadl: Alle gemeinsam gegen Rechtsextremismus!

Angelika Ungerer, Christiane Peters und Cornelia Wenk von den Omas gegen Rechts Wetterau, MdL Lisa Gnadl

Die Wetterauer SPD- Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl traf sich mit Angelika Ungerer, Cornelia Wenk und Christiane Peters von den „Omas gegen Rechts Wetterau“, um über die Wahlentwicklungen im Wetteraukreis in den letzten Jahren und die Arbeit gegen Rassismus, Faschismus und Rechtsextremismus zu sprechen.

Die „Omas gegen Rechts“ sind ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit einsetzen. Die 2017 in Wien ins Leben gerufene und Anfang 2018 in Deutschland gegründete Initiative zeigt nicht nur bei Demonstrationen Flagge, sondern bringt sich auch mit ihren Ortsgruppen aktiv in das gesellschaftliche Geschehen ein. Insgesamt zählt die Initiative über 15.000 Gesamtmitglieder an aktiven „Omas“ (und „Opas“) im Alter zwischen 59 und 78 Jahren.

„Diskriminierung ist mittlerweile leider alltäglich geworden, aber das wollen wir so nicht hinnehmen. Als Omas wollen wir unsere Stimme zu den gefährlichen Problemen und Fragestellungen der heutigen Zeit erheben. Uns sind aber natürlich auch Opas, Kinder, Enkelkinder sowie Freundinnen und Freunde willkommen“, erklärt Angelika Ungerer die Grundidee der „Omas gegen Rechts“. Es ist ihnen wichtig, die Breite der Gesellschaft bei ihren Forderungen mitzunehmen. „Egal ob Jung oder Alt. Die Aktiven gegen Rechts dürfen sich nicht nur auf einige wenige Personen beschränken. Wir brauchen ein breites, gesamtgesellschaftliches Bündnis. Jede und jeder ist gefordert, sich einzubringen! Besonders wichtig ist uns dabei die Unterstützung durch die kommunalpolitisch Verantwortlichen vor Ort. Auch sie rufen wir auf, den zivilgesellschaftlichen Protest gegen Rechtsextremismus etwa mit der Beteiligung an Demonstrationen zu stärken. Wir alle müssen Gesicht zeigen und Haltung wahren“, fordert Cornelia Wenk.

Ein wichtiger Punkt im Gespräch waren außerdem rechte Stimmungsmache und Hetze in den sozialen Medien. „Tabubrüche finden dort fast überall statt. Es war ja angeblich immer ‚nicht so gemeint‘. Hetze ist dort nicht zuletzt durch das Auftreten der AfD salonfähig geworden. Oftmals werden die sozialen Netzwerke von rechten Strukturen genutzt, um ihre Hetze zu verbreiten und neue Leute zu ködern“, so Angelika Ungerer weiter.

Eine Einschätzung, die Lisa Gnadl aufgrund eigener Erfahrungen in Wiesbaden und der Wetterauer Kommunalpolitik teilt: „Wir beobachten schon länger, dass die Bedrohung von kommunalen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern, Personen des öffentlichen Lebens oder von Menschen, die sich zivilgesellschaftlich engagieren, immer weiter zunimmt, vor allem über die sozialen Kanäle. Viele sind beinahe täglich Anfeindungen ausgesetzt, weil sie Verantwortung für unser Gemeinwesen übernehmen“, so Gnadl. Neben einer konsequenten Strafverfolgung sei es daher heute wichtiger als jemals zuvor, die Prävention gegen Rechtsextremismus zu stärken. „Dafür sind konstante Strukturen in der Präventionsarbeit – insbesondere an Schulen und Kitas – notwendig“, stellt Lisa Gnadl fest.

Die SPD fordere daher auf Landesebene zur Verstetigung der Mittel für die Präventionsarbeit ein Landesdemokratiefördergesetz: „Zivilgesellschaftliche Gruppen, die gegen Hass und Ausgrenzung laut sind, sich bei Demos und Kundgebungen, aber auch in der Bildungsarbeit und gesamtgesellschaftlich einbringen, sind sehr wertvoll für unser alltägliches Miteinander und haben unsere volle Unterstützung absolut verdient“, ist sich Lisa Gnadl sicher.

Diesen Ansatz verfolgen auch die „Omas gegen Rechts“, schließlich müssten auch demokratische Prozesse erlernt werden. „Die politische Bildung in den Schulen muss unbedingt gestärkt werden. Kinder und Jugendliche müssen von Anfang an ein Bewusstsein für Demokratie und Menschlichkeit entwickeln – dafür reichen reine Modellprojekte nicht aus“, so  Christiane Peters.

Lisa Gnadl und die „Omas gegen Rechts“ fordern die Bürgerinnen und Bürger auf, sich lautstark zu äußern, wenn demokratische Errungenschaften infrage gestellt werden. „Unsere Demokratie und unsere Grundrechte müssen von uns allen verteidigt werden. Ich wünsche mir, dass jeder und jede laut ‚Stopp‘ sagt, wenn unsere Grundwerte oder Personen in ihren Rechten angegriffen werden oder gegen sie gehetzt wird. Wir brauchen den gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss: Nicht mit uns!“, fordert Gnadl abschließend.