Lisa Gnadl: Lieber spät als nie – Schwarz-Grün übernimmt SPD-Vorschlag für eine Landarztquote

Bild: Peter Jülich

Die sozialpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, zeigt sich zufrieden, dass die schwarz-grüne Landesregierung den Vorschlag der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag aufgenommen hat, eine Landarztquote einzuführen.

 „Wir als SPD-Fraktion hatten schon im Februar letzten Jahres vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie einen Gesetzentwurf für eine Landarztquote eingebracht, um damit die medizinische Versorgung in den ländlichen Gebieten Hessens sicherzustellen. Unser Antrag durchlief die parlamentarische Beratung und wurde von CDU und Grünen noch im letzten Dezember abgelehnt. Jetzt, nur drei Monate später, haben sie unser SPD-Konzept kopiert und wollen sich für das weitgehend identische Vorhaben feiern lassen. Warum sie vor ein paar Wochen unseren Gesetzesentwurf niedergestimmt haben, bleibt eine offen Frage, aber wahrscheinlich hatte das mit dem Kommunalwahlkampf zu tun“, vermutet Gnadl.

 Mit der Landarztquote soll ein bestimmter Teil der Medizin-Studienplätze für Abiturientinnen und Abiturienten reserviert werden, die sich verpflichten, nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zum Beispiel als Hausärztinnen und -ärzte in ländlichen Gebieten zu praktizieren, in denen eine medizinische Unterversorgung besteht. Für diese Vorfestlegung auf die Arbeit als Landarzt bzw. Landärztin soll den Bewerberinnen und Bewerbern ein privilegierter Zugang zum Medizinstudium eingeräumt werden, der nicht allein von der Abiturnote abhängt.

 Auch wenn die Wetterauer SPD-Landtagsabgeordnete begrüßt, dass dieses sinnvolle Konzept jetzt doch in Hessen umgesetzt werden soll, so kritisiert sie doch die zeitlich Verzögerung durch die politischen Spielchen von CDU und Grünen: „Hätte Schwarz-Grün unseren Vorschlag nicht erst aus parteipolitischen Motiven abgebügelt, um ihn jetzt wieder aufzugreifen, dann könnten wir bei den Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land schon ein Jahr weiter sein“, so Gnadl.