Gnadl und Pawlik sind enttäuscht über den mangelnden Einsatz der schwarz-grünen Landesregierung
„Als SPD im Wetteraukreis, aber auch im Hessischen Landtag stehen wir uneingeschränkt an der Seite der Beschäftigten, die vom Stellenabbau an den Continental-Standorten, unter anderem in Karben, betroffen sind“, beteuert die Vorsitzende der Wetterauer Sozialdemokratie und Landtagsabgeordnete, Lisa Gnadl.
„Enttäuschend sind die Antworten der schwarz-grünen Landesregierung auf unsere Fragen aus dem Wirtschaftsausschuss des Hessischen Landtags. Wirtschaftsminister Al-Wazir hat sich noch nicht einmal selbst die Mühe gemacht, sich an die Konzernleitung zu wenden, ganz zu schweigen von dem Ministerpräsidenten“, so Gnadl weiter. Staatssekretär Nimmermann fungiere als schärfstes Schwert der Landesregierung und schreibe Briefe an die Geschäftsführung von Conti. „Warum haben sich der Staatsminister und der Ministerpräsident Bouffier nicht viel früher und vor allem wirkungsmächtiger bei der Konzernführung eingebracht und selbst die Gespräche geführt?“, wundert sich Gnadl.
Vor zwei Wochen hat die Continental Konzernleitung bekannt gegeben, dass sie in Hessen massiv Stellen abbauen wollen. Der Standort von Conti-Automotive in Karben mit rund 1100 Arbeitsplätzen ist ebenfalls betroffen. Bereits vor Jahren hatten die Wetterauer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten mit den Beschäftigten bei ContiTech für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gekämpft, nun stehen sie erneut an der Seite der Beschäftigten und zeigten ihre Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze und des Standorts in Karben.
„Die Continental-Belegschaft hat sich die Standortsicherung in den vergangenen Jahren durch Gehaltsverzicht, Altersteilzeit, Stellenabbau und Kurzarbeit teuer erkaufen müssen. So haben die Beschäftigten in Karben auf insgesamt 200 Millionen Euro verzichten müssen. Zum Dank will die Konzernleitung erneut einen Standort in Karben schließen,“ erläutert die stellvertretende Vorsitzende der Wetterauer SPD und nominierte Bundestagskandidatin Natalie Pawlik. „Wir nehmen diese angekündigte radikale Stellenstreichung der Konzernleitung nicht einfach hin! Werkschließungen und Stellenabbau sind nicht die richtigen Antworten auf die Veränderungen in der Automobilindustrie. Wer die Corona-Pandemie als Vorwand nutzen will, um die eigene Bilanz zu verbessern, dabei Dividenden auszahlt und gleichzeitig Massenentlassungen umsetzen will, ist sozial unverantwortlich,“ kritisiert Natalie Pawlik die Continental-Konzernleitung.
Es sei zwar nicht von der Hand zu weisen, dass der Transformationsprozess in der Automobilbranche und damit auch bei den Zulieferern zahlreiche Arbeitsplätze kosten werde, aber solchen Veränderungen dürfe man nicht mit radikalen Maßnahmen, wie etwa Werksschließungen und drastischem Arbeitsplatzabbau begegnen. Um einen wirklichen Weg in die Zukunft aufzuzeigen, seien intelligente Umstrukturierungen, gezielte Weiterbildungen, sozialplanbegleitende Vorruhestands- und ähnliche Regelungen notwendig und zielführend. Vor allem aber müssen die Angestellten in den Prozess eingebunden werden und nicht an denen vorbei entschieden werden. Im Fall von Conti-Automotive in Karben sollen Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden, um billiger zu produzieren. Diese geplante Werksschließung könne also nicht mit dem Transformationsprozess in der Automobilindustrie gerechtfertigt werden.
„Wir sehen auch die schwarz-grüne Landesregierung in der Pflicht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und alles dafür zu tun, um die Standorte in Hessen zu schützen und sich für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzusetzen! Wir erwarten, dass Wirtschaftsminister und Ministerpräsident sich persönlich für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen und nicht Staatssekretäre Briefe schreiben lassen“, fordern Gnadl und Pawlik.