Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag möchte verhindern, dass die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum weiter ausgedünnt wird, und hat deswegen einen umfassenden Gesetzentwurf zur Einführung einer so genannten „Landarztquote“ eingebracht, der in dieser Woche im Plenum des Hessischen Landtags debattiert wird.
Lisa Gnadl, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD im Hessischen Landtag erklärt: „In den ländlichen Regionen ist es schon vielerorts nicht mehr selbstverständlich, in erreichbarer Nähe zum Wohnort eine allgemeinärztliche Praxis zu finden. Die bestehenden Praxen sind meist völlig überlaufen. Das Problem wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen, wenn noch mehr Praxen auf dem Land endgültig geschlossen werden müssen, da sich keine Ärztinnen und Ärzte für die Nachfolge finden. Das wird uns in der östlichen Wetterau ebenfalls hart treffen.“
Die Kassenärztliche Vereinigung zeigt auf, dass in Deutschland im Jahr 2030 rund 11.000 Hausärzte fehlen werden. „Genau da setzt unser SPD-Gesetzentwurf an. Um gegen den Negativtrend vorzugehen, soll die Landarztquote Interessenten für ein Medizinstudium bessere Chancen ermöglichen, wenn sie nach Studienabschluss in unterversorgten Regionen tätig werden wollen. Die Quote ist ein wichtiges Element zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land. Gerade in der östlichen Wetterau würden wir hiervon profitieren“, erläutert Gnadl.
In Nordrhein-Westfalen haben sich nach der Einführung einer Landarztquote mehr als 1300 Interessierte auf 145 Plätze beworben. „Die Ergebnisse in NRW geben uns Recht. Die Kopplung an das Studium ist ein attraktives Instrument, um den Traumberuf auszuüben, Patientinnen und Patienten in der Fläche zu versorgen und schließlich die ärztliche Versorgung in Hessen – auch in ländlichen, unterversorgten und von Unterversorgung bedrohten Gebieten – zu sichern!“, schlussfolgert Lisa Gnadl.