Neujahrsempfang der SPD Wetterau und Niddatal in Assenheim
Am vergangenen Mittwoch fand im Bürgerhaus Assenheim der Neujahrsempfang der Wetterauer SPD statt, den sie in diesem Jahr zusammen mit ihrem SPD-Ortsverein Niddatal ausrichtete und der von den rhythmischen Trommelklängen der Friedberger Sambagruppe Vamos lá umrahmt wurde. Die Wetterauer SPD-Vorsitzende Lisa Gnadl freute sich, beim Neujahrsempfang der Sozialdemokraten viele Bürgerinnen und Bürger begrüßen zu können, aber auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Wetterauer Organisationen, Vereine und anderer Parteien sowie mehrere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Kreisgebiet und den Ersten Beigeordneten des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Rouven Kötter.
In ihrer Begrüßungsrede widmete sich Gnadl den gesellschaftlichen Herausforderungen, die im gerade neu begonnen Jahrzehnt gemeistert werden müssten: „Wer kann schon sagen, was uns in 10 Jahren erwartet und was uns auf dem Weg dorthin begegnet. Es ist Aufgabe von Politik, trotz aller Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, unser Land und unsere Gesellschaft in und durch dieses neue Jahrzehnt zu führen. Und wir als SPD wollen das in sozialdemokratischer Manier machen: Mit Mut und mit Fortschrittoptimismus! Ich möchte, dass wir uns in 10 Jahren an das Jahr 2020 als ein Aufbruchsjahr erinnern: ein Aufbruchsjahr für unser Land und auch ein Aufbruchsjahr für die Sozialdemokratie. Denn die SPD wird in diesem neuen Jahrzehnt gebraucht – davon bin ich fest überzeugt!“, so Gnadl. Es sei Aufgabe der SPD in der neuen Dekade weiterhin als Bollwerk gegen Rechtsextremismus zu stehen, Wege zu finden, um Globalisierung und die weltweiten Finanzmärkte demokratischer Kontrolle zu unterstellen, die Frage nach einer gerechteren Verteilung des Wohlstands zu beantworten, den Klimaschutz voranzutreiben und dabei gleichzeitig die sozialen und wirtschaftlichen Belange zu berücksichtigen sowie für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen – auch in der Wetterauer Kreispolitik. „In die neue Zeit. Das war die Überschrift des SPD-Bundesparteitags vor gut fünf Wochen. In die neue Zeit – das ist gleichzeitig ein Aufruf und ein Auftrag“, so Gnadl. Die SPD-Vorsitzende erinnerte an jüngste Erfolge der Regierungspolitik der SPD wie die Einführung der Grundrente, das Gute-Kita-Gesetz, mit dem der Bund alleine in Hessen 410 Millionen Euro in die Verbesserung der Kinderbetreuung investiere, die Entlastung der Kinder von Pflegebedürftigen oder den Mindestlohn für Azubis. Mit ihren Beschlüssen für ein Bürgergeld, mit dem die SPD das bisherige Hartz IV ersetzen will, Konzepten für eine Kindergrundsicherung und mehr Wohnungsbau sowie einen hessischen Landesmindestlohn von 13 Euro habe die Sozialdemokratie bereits konkrete Ziele für die Zukunft formuliert, so Gnadl.
Anschließend begrüßten der Vorsitzende der Niddataler SPD, Erhard Reiter, sowie Niddatals Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel, der sich im März in seiner Stadt zur Wiederwahl stellt, die anwesenden Gäste. Hertel sprach sich dafür aus, auch vor Ort in den Städten und Gemeinden gesamtgesellschaftliche Probleme aufzugreifen, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und mit Mut neue Wege zu beschreiten. Dabei sollen vor allem die örtlichen Vereine und ehrenamtlich Engagierten eingebunden und unterstützt werden.
Ein engagiertes Plädoyer für eine gestaltende Kommunalpolitik hielt auch die Gastrednerin des Neujahrsempfangs, Kirsten Fründt. Fründt, Landrätin des Landkreises Marburg-Biedenkopf und stellvertretende Vorsitzende der Hessen-SPD, sprach sich für politischen Aufbruch aus. Unser Land brauche keinen Stillstand und die allseits beschworene Harmonie, sondern müsse sich seinen Herausforderungen stellen. Das einzig Beständige sei die Veränderung. Politik, auch auf lokaler Ebene, müsse Antworten auf die Herausforderungen geben, die damit verbundenen Chancen nutzen und zeigen, dass in der Veränderung auch viel Positives liegen könne. Dies dürfe jedoch nicht bedeuten, Traditionen über Bord zu werfen. „Traditionen sind wichtig für das gesellschaftliche Zusammenleben. Sie prägen unsere Gemeinschaft. Mit den vielen unterschiedlichen Vereinen, den Kirchen, Feuerwehren und anderen Organisationen, die diese Traditionen leben, muss die Politik in den Städten, Gemeinden und Kreisen das Leben vor Ort gemeinsam gestalten“, so Fründt. Gleichzeitig rief die Landrätin zu mehr Engagement der Bürgerinnen und Bürger in der lokalen Politik und bei der Gestaltung dieses Zusammenlebens auf: „Kommunalpolitik ist der Grundpfeiler unserer Demokratie. Wir brauchen Menschen, die sich dafür vor Ort engagieren“, so Fründt. Gerade mit Bezug auf die örtlichen Ebene denke sie nicht, dass es wirklich unpolitische Menschen gebe: „Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gibt, der nicht politisch ist. Denn jeder von uns hat seine Vorstellung, wie sein Dorf oder sein Stadtteil gestaltet werden sollte. Und mit jeder Entscheidung, in die wir uns einbringen – sei es im Verein, bei der Feuerwehr, sei es in der Kirche, in den Naturschutzgruppen – gestalten wir Gemeinschaft, gestalten wir unser Quartier und unser Dorf mit. Und nichts anders ist tatsächlich Kommunalpolitik.“