Wilde Steine, Sandrosen und eine Büdinger Hexe

Ein Stadtrundgang der geologischen Art zu verschiedenen Orten in Büdingen war die vierte Etappe der Sommertour der Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (SPD). Gnadl, die ihre diesjährige Sommertour unter das Motto „Steinreiche Wetterau“ gestellt hat, freute sich, für den Rundgang durch Büdingen den Finder und Sammler Lothar Keil gewonnen zu haben, der auch das Sandrosenmuseum in Büdingen leitet. Ihren Ausgang nahm die Tour jedoch am Wilden Stein oberhalb von Büdingen. Das aus Säulenbasalt und Buntsandstein bestehende Geotop wurde unter napoleonischer Zeit als Steinbruch genutzt, dann aber in den 1920er Jahren als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Später verwaldete der Wilde Stein, bis er maßgeblich von Lothar Keil selbst wieder freigelegt wurde. Heute kann das Geotop auch dank der brückenähnlichen Überführungen von Besucherinnen und Besuchern bestaunt werden. Im Jahr 2010 wurde es sogar zum „Geotop des Jahres“ gekürt, wohl auch wegen der interessanten Einblicke, die der ehemalige eigenständige Vulkanschlot, in dem sogar vulkanisches Glas entstand, in die erdgeschichtliche Entwicklung der Region gewährt.

Über die Treppe, die vom Wilden Stein in die Altstadt führt, kamen die Gäste der Sommertour, zu denen auch die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller samt Ehemann und Enkelkind zählte, zur nächsten Station des Nachmittags: der Gesteinsgalerie am Altstadtparkplatz. Die hier von Lothar Keil in Eigeninitiative zusammengetragenen eindrucksvollen Gesteinsbrocken sind zwischen 260 und 400 Millionen Jahre alt. Sie geben somit auch Zeugnis von verschiedenen Entstehungsepochen, wie auch auf den an den Gesteinen angebrachten Plaketten zu lesen ist. „Dem Engagement von Lothar Keil hat Büdingen und die gesamte Region viel zu verdanken. Das lässt sich wohl nur durch seine große Leidenschaft für die Sache erklären. Wer Lothar Keil bei seinen Ausführungen zuhört, der merkt, wie lebhaft das Thema und wie ansteckend diese Leidenschaft sein kann“, so Lisa Gnadl.

Der weitere Rundgang führte schließlich in Keils Sandrosenmuseum, in dem neben den inzwischen weit über Büdingen und die Wetterau hinaus bekannten Sandrosen auch viele andere Exponate zu sehen sind, unter anderem die „Büdinger Hexe vom Wilden Stein“. Bei diesem Fund handelt es sich um eine dunkle Gesteinsformation aus Buntsandstein, die sich deutlich vom umgebenden hellen Gestein abhebt und dabei den Umriss einer Hexe angenommen hat. Auch gibt es mehrere Kunstwerke aus Sand zu entdecken, die eindrucksvoll die Vielfarbigkeit der Sandvorkommen und -schichten in der Wetterau zeigen. Auch die Sandrosen selbst, die dem Museum im Jerusalemer Tor in Büdingen den Namen gaben, entstanden, indem ein Kristall aus Baryt, auch Schwerspat genannt, diese verschiedenen umgebenden Sande eingebunden hat, wodurch die an Rosenblüten erinnernden Kristallgebilde entstanden.

Am Ende der Führung durch Millionen Jahre von Erdgeschichte bedankte sich Gnadl für die Erläuterungen an den verschiedenen Stationen des Rundgangs und übergab Keil eine Spende für dessen Museum: „Diese Arbeit ist nicht nur anerkennens-, sondern auch unterstützenswert. Wegen dieser Sammlung kommen Fotografen, Reporter und Fernsehteams, aber auch viele interessierte Gäste nach Büdingen, die sich für die Schätze im Jerusalemer Tor und an den anderen Stellen der Stadt interessieren. Ich hoffe, dass Du noch lange die Energie hast, diese Arbeit weiterzuführen und so vielen Menschen zugänglich zu machen“, so Gnadl abschließend.

Die beiden letzten Etappen von Gnadls Sommertour finden am kommenden Wochenende statt. Am Samstag, den 24. August besteht im Rahmen des Familienfestes der SPD Nidda zum 100 jährigen Bestehen die Möglichkeit ab 14 Uhr zu einer Führung durch Lothar Nolll durch den Steinbruch Michelnau. Unter dem Titel „Über 33 Treppen musst du geh’n“ geht es dann am Sonntag, den 25. August auf eine geologische Wanderung bei Hirzenhain-Merkenfritz zu der von Mythen und Legenden umwobenen Felsformation der 33 Treppen. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Märchenpark in Merkenfritz. Nach der Wanderung findet die Sommertour ab etwa 17.30 Uhr ihren Abschluss im Biergarten des Märchenparks.

Mehr Informationen finden sich auf der Website der Abgeordneten (www.lisa-gnadl.de) oder können telefonisch (06047 9974850) oder per E-Mail (l.gnadl@nullltg.hessen.de) erfragt werden.