„Von Gewinnerstörchen und Verlierervögeln“

Interaktive Wanderung durch Wald und Wiesen bei der diesjährigen Sommertour von MdL Lisa Gnadl (SPD)

Der zweite Termin der Sommertour der Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl mit dem Thema „Oberhessen – tierisch gut!“ führte bei einer Wanderung durch Limeshainer Auen, Wald, Agrarlandschaft und Streuobstgebiete. Bei sommerlichen Temperaturen folgten 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Ausführungen von Manfred Vogt vom NABU Limeshain unter dem Titel „Die Vögel der Wetterau – Gewinner und Verlierer“.

Mithilfe von Anschauungsmaterialien, Literatur und einem Abspielgerät für Vogellaute führte der 1987 mit dem Umweltschutzpreis des Wetteraukreises ausgezeichnete Naturschützer und Naturfotograf in die Vielfalt der Wetterauer Vogelarten ein. „Trotz einiger Gewinner in der Wetterauer Vogelwelt ist die Artenvielfalt insgesamt bedroht und der Bestand vieler, heimischer Vogelarten ist rückläufig“, so Vogt zu Beginn der Wanderung.

Einer dieser Gewinner in der Wetterau ist der Weißstorch. Nach einer eigens durchgeführten Erhebung konnte Vogt erkennen, dass der größte Gewinner des Wetteraukreises der Weißstorch ist. Das Maximum des Bestandes lag 1904 bei 56 Brutpaaren und nahm daraufhin kontinuierlich ab, bis die Art in den 80er Jahren komplett ausgestorben war. Mittlerweile sind jedoch durch die Anlage von Nahrungsteichen in Naturschutzgebieten oder die Errichtung von Horststandorten wieder über 100 Brutpaare in der Wetterau aufzufinden.

Verlierer in der Wetterau sind Arten wie der Kiebitz und Bekassine, deren Bestand um 70% abgenommen hat. Aus diesem Grund werden speziell für den Kiebitz Artenhilfsprogramme in der Wetterau durchgeführt. Elektrozäune um das Brutareal garantieren hier den Bruterfolg. Singvögel wie der Wiesenpieper sind durch Nahrungsmangel sogar komplett aus unseren Auen verschwunden. „Wir müssen schützen, was vom Wald, von den Streuobstgebieten und den Auenlandschaften noch übriggeblieben ist“, plädierte Manfred Vogt, der auf die Verantwortung der Menschen gegenüber der Natur verwies. Im Wald fehle es häufig an Totholz als Brutraum, deswegen seien Zertifizierungen wie das FSC und PEFC -Siegel notwendig. Den Bodenbrütern unter den Vögeln würden zudem insbesondere die Waschbären zu schaffen machen.

„Herr Vogt hat uns eindrucksvoll gezeigt wie wichtig der Einsatz für die biologische Vielfalt in der Wetterau ist und welchen enormen Stellenwert die ehrenamtliche Arbeit in diesem Bereich einnimmt. Es war mir ein besonderes Anliegen, mich diesem Thema in meiner Sommertour zu widmen“, so die Landtagsabgeordnete. „Es ist wichtig, sich auch weiterhin und verstärkt für die Erhaltung der Artenvielfalt von Lebewesen und Lebensräumen in der Wetterau einzusetzen“, resümierte Lisa Gnadl abschließend.