Asklepios Klinik – Erfolgsmodell Vernetzung von Akut, Intensiv und Rehabilitation

Zu einem Informationsbesuch wurden kürzlich sozialdemokratische Kreistagspolitiker in Bad Salzhausen in der Asklepios Klinik empfangen. Landratskandidatin und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch, Lisa Gnadl, Mitglied des Hessischen Landtags, Fraktionsvorsitzende Christine Jäger, Stadtrat Reimund Becker Vorsitzender des Arbeitskreis Soziales, die ehrenamtliche Stadträtin Ute Kohlbecher und der SPD Vorsitzende Thomas Eckhardt, begleiteten die Mitglieder des Arbeitskreis Soziales.

Der Geschäftsführer Matthias Bergmann sowie der ärztliche Leiter Dr. med. Jens Allendörfer stellten sehr anschaulich die Geschichte und Tradition dieses Hauses dar.
Durch den Anbau und die technische Aufrüstung in den letzten Jahren stehe man, trotz der geographisch nicht sehr günstigen Lage, zu dem Standort Bad Salzhausen. Für die Landkreise Wetterau und Vogelsberg hat diese Klinik, die in 1996 die erste „Stroke Unit“ in ganz Hessen war, eine Leuchtturmfunktion für die Schlaganfallversorgung auf höchstem Niveau. Man habe sich konzeptionell und personell weiterentwickelt und damit den Klinikstandort gestärkt. Durch die Vernetzung von Akut, Intensiv und Rehabilitation und die ärztliche Besetzung sei die Klinik ein Erfolgsmodell. „Wir reinvestieren in Räume und Technik, wenn wir nur auf Landesmittel angewiesen wären, hätten wir diese Ausstattung nicht“, berichtet Geschäftsführer Matthias Bergmann.
Von Seiten der Klinikleitung wurde darauf aufmerksam gemacht, dass man heute unter schwierigen Rahmenbedingungen arbeiten müsse, da politisch von einer Krankenhausüberversorgung ausgegangen werde. Kliniken können sich heute nur noch am Markt behaupten, wenn sie qualitativ auf einem hohen Niveau arbeiten würden. Die in der Neurologischen Klinik behandelten Patienten seien überwiegend schwer Betroffene und Intensivpatienten, deren Behandlung nicht nur einen hohen Personaleinsatz notwendig mache, sondern auch hohe Anforderungen an die Qualität der Versorgung stelle. Dieser Anforderung stelle man sich bisher sehr erfolgreich.
Auch im Bereich der rehabilitativen Versorgung stehe man vor Herausforderungen, da hier ebenfalls eine gleichbleibend hohe qualitative Versorgung gewährleistet sein müsse, die vielfach jedoch nicht adäquat vergütet werde. Die Klinik stelle sich auch dieser Problematik, um auch weiterhin die wichtige Behandlungsstufe der Rehabilitation anbieten zu können.
Auch das Thema „Pflegenotstand“ wurde diskutiert und man stimmte überein, dass die Pflegeberufe hier zu Lande nur ein geringes Sozialprestige erreichen. „Es ist sehr wichtig, dass gemeinsame Wege von Kliniken, niedergelassenen Hausärzten und Fachärzten gemeinsam mit den Hilfsorganisationen gegangen werden um dauerhaft die medizinische Versorgung in der ländlichen Region zu gewährleisten“, so die Landratskandidatin Stephanie Becker-Bösch. „Ob es um die Möglichkeit von Unterstützungen von Arztdependancen oder das Hineingeben von jungen Ärztinnen und Ärzten zur Facharztausbildung aus den Kliniken in die niedergelassenen Praxen geht, gilt es seitens der Politik voranzubringen“, so Becker-Bösch. Der Geschäftsführer Matthias Bergmann macht auf ein weiteres Problem aufmerksam. „Es geht auch um mehr Anerkennung für den Pflegeberuf, denn ohne Pflege geht nichts, die besten Ärzte und technischen Ausrüstungen seien ohne das Pflegepersonal nicht effektiv“, so der Geschäftsführer Matthias Bergmann. Pflegepersonal müsse im Ausland akquiriert werden. An Ärzten mangele es derzeit nicht, ergänzte Dr. Jens Allendörfer. „Wir haben 30 Vollzeitstellen im ärztlichen Dienst, überwiegend deutschsprachige Ärzte. Auch Kollegen/Kolleginnen aus nicht EU-Ländern hospitieren bei uns und können meist gut in unser Team integriert werden“. Die Besuchergruppe konnte sich von der technischen Ausstattung überzeugen, die sich auf höchstem Niveau befindet, neben konventionellem Röntgen, Ultraschall, Computertomographie wird seit 2016 auch ein MRT, Magnetresonanztomographie vorgehalten. Im Jahr 2017 hatte die Klinik 3.467 Behandlungsfälle zu verzeichnen die sich in Akut 2.836 und Reha 631 Fälle aufsplitten. Das Gesamtpersonal wurde auf 400 Männer und Frauen beziffert. „Daher ist gerade für den Wetteraukreis und die Stadt Nidda die Klinik auch als Arbeitgeber von ganz besonderer Bedeutung“, so die Fraktionsvorsitzende Christine Jäger, die sich für die ausführlichen und interessanten Informationen bedankte.