Lisa Gnadl (SPD): Ausbildungsplätze sind in Hessen Mangelware – Landesregierung redet sich seit Jahren die Welt schön

Die Bertelsmann-Stiftung hat heute eine Studie „Ländermonitor berufliche Bildung“ zur Situation der Ausbildung veröffentlicht. Die ausbildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, kritisierte in diesem Zusammenhang die Ausbildungssituation in Hessen und die in diesem Zusammenhang mangelnden Bemühungen der schwarzgrünen Landesregierung. Gnadl sagte am Montag in Wiesbaden: „Seit Jahren bekommen wir von Schwarzgrün in Hessen zu hören, dass der demografische Wandel dazu führen werde, dass junge Menschen zukünftig eine große Auswahl an Ausbildungsplätzen haben werden. Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass es in Hessen nach wie vor eine sehr hohe Zahl junger Frauen und Männer gibt, die unversorgt geblieben sind. Gerade für Absolventinnen und Absolventen der Hauptschulen ist die Perspektive äußerst schlecht. Und die Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind nicht besser geworden. Jetzt hat die der Bertelsmann-Stiftung unsere Befürchtungen bestätigt.“

In Hessen kämen rechnerisch auf 100 Bewerberinnen und Bewerber nur 89 angebotene Ausbildungsplätze. Bayern biete 104 Plätze auf 100 Bewerbungen, im Bundesdurchschnitt seien es 94. Dies sei ein Armutszeugnis für das wirtschaftsstarke Hessen. Besonders bedrückend sei, dass die jungen Menschen mit Migrationshintergrund massiv benachteiligt würden. „In keinem anderen Bundesland – so stellt die Bertelsmann-Studie fest – haben Ausländer flächendeckend so große Übergangsschwierigkeiten von der Schule in den Beruf wie in Hessen. Die Ursache sieht Lisa Gnadl in der mangelnden Förderung im hessischen Bildungssystem. „Wenn hier nicht bald umgesteuert wird, werden die Hoffnungen junger Menschen mit Migrationshintergrund auf gute Chancen in der Arbeitswelt weiterhin zerstört“, so Gnadl.

Die Ausbildungsexpertin kündigte an, dass die SPD-Fraktion demnächst ein Grundsatzpapier zum Themenkomplex Ausbildung veröffentlichen werde und dies mit allen Akteuren auf dem Ausbildungssektor diskutieren wolle. „Die Frage der Ausbildung darf nicht weiter vernachlässigt und schön geredet werden. Wir müssen handeln, je eher, desto besser“, sagte Gnadl.