Die hessische SPD hat im Landtag ihre Forderung erneuert, den Besuch von Kindertagesstätten für die Eltern kostenfrei zu gestalten. Gleichzeitig werde die SPD nach der Landtagswahl im kommenden Jahr in Regierungsverantwortung die Kommunen von den Betriebskosten der Kitas entlasten.
Wie die Wetterauer SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl betonte, setze sich ihre Partei für Gebührenfreiheit im gesamten Bildungsbereich aus. Selbstverständlich ist der Schulbesuch gebührenfrei, die Studiengebühren an den hessischen Hochschulen wurden auf Initiative der SPD im Jahre 2008 wieder abgeschafft. Es gibt kein Argument, das gegen gebührenfreie Kitas spricht, aber viele gute Gründe, auch in Hessen endlich die Gebührenfreiheit einzuführen, so Gnadl.
Kostenfreie Kitas sind ein Beitrag, die frühkindliche Bildung zu stärken und die Chancengleichheit im Bildungssystem schon von klein auf zu fördern. Außerdem macht eine gebührenfreie Kinderbetreuung es für Frauen attraktiver, wieder arbeiten zu gehen, weil nicht ein Großteil des zusätzlichen Einkommens von den Betreuungskosten aufgefressen wird. Insgesamt würden Familien durch diesen Schritt finanziell entlastet, argumentiert die Wetterauer SPD-Abgeordnete.
Zudem sei die Gebührenbefreiung ein Schritt hin zu gleichen Lebensverhältnissen in ganz Hessen: Zurzeit zahlen Eltern in Hessen zwischen 45 und 300 Euro für einen Platz im Kindergarten und zwischen 75 und unglaublichen 700 Euro für einen Krippenplatz. Es kommt also darauf an, in welcher Stadt oder Gemeinde eine Familie wohnt, welchen Betrag sie für eine ähnliche Leistung zahlen muss. Wir wollen dieses Gefälle abschafften, fasst Lisa Gnadl das Ziel der hessischen SPD zusammen.
Gleichzeitig mit der Abschaffung der Kita-Gebühren will die SPD auch die hessischen Kommunen bei den Betriebskosten für die Kitas deutlich entlasten.
Die Haushaltsdefizite der hessischen Städte und Gemeinden sind weitgehend deckungsgleich mit den Zuschüssen, die sie für die Kinderbetreuung aufbringen müssen. Das betrifft auch die Wetterauer Kommunen stark. Das Land beteiligt sich bei der Finanzierung lediglich mit zehn Prozent der Kosten. Dieser Landesanteil muss deutlich steigen, um die wegfallenden Gebühreneinnahmen zu kompensieren und darüber hinaus die kommunalen Haushalte zu entlasten, fordert die SPD-Landtagsabgeordnete.