Lisa Gnadl fordert Stärkung der Grundschule

Auf Antrag der SPD-Fraktion hat der Hessische Landtag am Donnerstagmorgen in einer Aktuellen Stunde über die angespannte Personalsituation an den Grundschulen in Hessen debattiert. Dabei hat die SPD-Landtagsfraktion die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert, die hessischen Grundschullehrkräfte angesichts stetig wachsender Aufgaben und Belastungen bei gleichzeitigem Personalmangel nicht länger im Regen stehen zu lassen.

„Sonntagsreden allein und der Verweis auf statistische Mittelwerte helfen den Grundschulen, die an mangelnden Ressourcen und schlechten Arbeitsbedingungen leiden, nicht weiter. Dass Schwarz-grün im vergangenen Jahr 140 Stellen an den Grundschulen gestrichen hat, hat die Situation noch verschlechtert und geht vor allem zu Lasten der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler“, so die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl.
Es fehle den Grundschulen vor allem an Lehrkräften, aber auch an Personal in den Schulleitungen, im Bereich der Schulsozialarbeit und Sozialpädagogik, es mangele an Schulpsychologinnen und -psychologen sowie an Förderlehrkräften.

„Gleichzeitig steigen die Anforderungen und Erwartungen an die Grundschulen. Wir wollen die Förderung jedes einzelnen Kindes nach seinen Bedürfnissen, die Grundschulen müssen vermehrt Flüchtlingskinder integrieren, es geht um Inklusion von Kindern mit Behinderungen in den Regelunterricht und viele Eltern wünschen sich mehr Ganztagsangebote, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Hier bräuchten die Grundschulen von der Landesregierung aber nicht nur wohlfeile Worte, sondern konkrete Unterstützung, damit sie diese Aufgaben auch stemmen können“, so Lisa Gnadl. Die Landesregierung dürfe die Verantwortung auch nicht auf die Kommunen abwälzen: „Der Wetteraukreis zum Beispiel engagiert sich besonders stark im Bereich der flächendeckenden Schulsozialarbeit. Aber die Landkreise können nicht alle Lücken füllen, die die Landesregierung hinterlässt, das würde die Kommunen finanziell überfordern und es ist auch nicht ihre Aufgabe“, so Gnadl.

Unter anderem fordert die SPD im Landtag, die Vertretungsreserve an den Grundschulen aufzustocken, die Zuweisung von Lehrkräften nach dem Sozialindex stärker an der einzelnen Schule auszurichten, für die neuen Aufgaben der Grundschulen entsprechende Aus- und Fortbildungsangebote zu schaffen und auch das Lehramt an Grundschulen attraktiver zu machen: „Im Vergleich zu anderen Schulformen haben Grundschullehrerinnen und -lehrer eine geringere Bezahlung und eine höhere Unterrichtsverpflichtung. Das trägt dazu bei, dass wir schon jetzt einen massiven Mangel bei Grundschullehrkräften haben, der die übrigen Probleme noch verschärft. Die Landesregierung muss dringend handeln, bevor ihr Nichtstun noch mehr auf dem Rücken der Grundschulkinder ausgetragen wird“, so die Wetterauer Landtagsabgeordnete abschließend.