Noch immer werden Frauen auf Grund ihres Geschlechts durch Arbeitgeber diskriminiert!

Die stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl hat anlässlich des sogenannten 10. Equal Pay Days am 18. März die Überwindung der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern gefordert.

Gnadl sagte dazu am Donnerstag in Wiesbaden: „Das zehnte Jubiläum des Equal Pay Days ist kein Grund zum Feiern! Für die SPD gehört er zu den internationalen Aktionstagen, von denen man sich wünschte, dass sie überflüssig würden. Stattdessen erinnert er an ein Problem, das heute wie bei seiner Einführung vor zehn Jahren bestand, nämlich die eklatante Lohnkluft zwischen Männern und Frauen“, so Gnadl. Die SPD –Politikerin verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass Frauen in Deutschland nach Angaben des statistischen Bundesamtes pro Arbeitsstunde durchschnittlich etwa 21 Prozent weniger verdienen als Männer.

„Um gesetzliche Regelungen kommen wir nicht herum, wenn wir diese offensichtliche Benachteiligung von Frauen im Arbeitsleben endlich beenden wollen. Gesellschaftliche Ursachen sind der Grund für rund zwei Drittel der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. So sind es noch immer vor allem die Frauen, die zugunsten familiärer Verpflichtungen ihre Berufstätigkeit unterbrechen oder nur in Teilzeit arbeiten – mit entsprechenden Auswirkungen auf ihren Karriereweg und ihren Verdienst. Zudem werden in vielen Berufen, in denen vor allem Frauen tätig sind, durchschnittlich geringere Löhne gezahlt als in männerdominierten Berufen. Um es plakativ auszudrücken: Wer Autos repariert verdient mehr als jemand, der sich um Pflegebedürftige kümmert“, erläutert Gnadl die Ursachen für die Lohnunterschiede.

Deswegen seien die SPD-Initiativen für einen gesetzlichen Mindestlohn, für ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit, für einen Ausbau der Kinderbetreuung und Ganztagsschulen, für eine gesellschaftliche Aufwertung von sozialen Berufen und für Quotenregelungen in Aufsichtsräten wichtige Bausteine, um Lohnungleichheiten abzubauen. Aber selbst wenn nur Männer und Frauen mit ähnlichem Tätigkeitsprofil und ähnlicher Erwerbsbiographie verglichen würden, bekomme die Frau nach Zahlen des statistischen Bundesamts immer noch sieben Prozent weniger Lohn als ein Mann in vergleichbarer Position.
„Das ist Diskriminierung der Frauen durch die Arbeitgeber, allein aufgrund ihres Geschlechts“, so die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Daher begrüßt Gnadl ausdrücklich die Initiative von Bundesministerin Manuela Schwesig für ein Lohntransparenzgesetz. Durch mehr Transparenz beim innerbetrieblichen Gehaltsgefüge solle es vor allem für Frauen leichter werden, ihre eigene Bezahlung mit dem Gehalt ihrer männlichen Kollegen zu vergleichen und die Beseitigung von Ungleichbehandlungen einzufordern.
„Damit kommen wir der Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit hoffentlich ein Stück näher. Es bleibt zu wünschen, dass der Equal Pay Day spätestens bei seinem zwanzigsten Jubiläum sein Ziel erfüllt haben wird, nämlich gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“, sagte Gnadl.