
Die kindliche Geschmacksentwicklung ist sowohl angeboren als auch erlernt. Acht bis zehn Mal probieren Kinder, ehe sich ihr Geschmacksmuster verändert und sie ein neues Lebensmittel schätzen lernen, erklärt Matthias Becker, Bereichsleiter Ernährung von Frauen Arbeit Bildung gGmbH, kurz FAB. Eine gute Nachricht für alle Eltern hat Matthias Becker noch parat: Zwischen dem achten und 13. Lebensjahr kann sich die Vorliebe für spezielle Speisen noch ändern. Daher ist eine abwechslungsreiche Kost wichtig, damit Kinder verschiedene Geschmacksrichtungen kennenlernen.
Lisa Gnadl, SPD-Landtagsabgeordnete, ist in der KochFABrik zu Besuch, um sich selbst ein Bild über die Kindergartenverpflegung und das Event-Catering zu machen. Schließlich gehört die KochFABrik zu den größten Lieferanten der Kindertagesstätten im Wetteraukreis. 55 Kindertagesstätten und Schulen erhalten täglich das frisch zubereitete Essen aus der Großküche in der Hochwaldklinik in Bad Nauheim. Das sind an vielen Tagen bis zu 1800 Essen.
Die täglich frische Zubereitung erfordert einen erheblichen Einsatz an Personal und Equipment. Bis zu zwölf Mitarbeiter/innen sind mit der Essenszubereitung beschäftigt. Chefkoch Becker demonstriert der Landtagsabgeordneten den Elefanten, eine silbern blitzende, überdimensionale Pürierturbine zum Passieren, Rühren, Mischen und Zerkleinern. Damit werden an manchen Tagen zwischen 250 bis 380 Kilo Kartoffeln püriert. Kartoffelbrei aus Pulver gibt es bei uns nicht. Was bei vielen Essenslieferanten gang und gebe, einfacher, billiger und zeitsparender ist, vermeiden wir ganz bewusst. Wir möchten den Kindern ein gesundes und qualitätsvolles Essen liefern, erklärt Karin Frech, FAB-Geschäftsführerin, die Philosophie. Hier werden die Kartoffeln aus regionalem Anbau noch manuell zu Püree verarbeitet.
Eltern legen immer mehr Wert auf eine gesunde Ernährung, betont Lisa Gnadl, selbst Mutter von zwei Kindern. Der Anspruch an ein vollwertiges Essen für Kindertagesstätten wird in der KochFABrik längst erfüllt. Beispielsweise gibt es mehr Gemüse- und Obstportionen als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vorgeschrieben. Die Kitas haben die Wahl zwischen vier Menüs: Menü 1 ist eine Vollkost-Version, das zweite ohne Schweinefleisch, das dritte ist vegetarisch. Dies wird insbesondere im Bad Homburger Raum, wo FAB ebenfalls liefert, sehr oft gewünscht. Das vierte Menü ist in seinen Portionsgrößen an die U-3-Kinder angepasst.
Der sorgfältige Umgang mit Lebensmitteln und es kommen auch Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau zum Einsatz, betont Karin Frech. Die KochFABrik verfügt nicht nur über HACCP-Siegel, das die Richtlinien für Hygiene vorschreibt, sondern auch über das Bio-Siegel und ist Kooperationspartner der Fair-Trade-Stadt Bad Nauheim. Zudem setzt FAB auf nachhaltiges Wirtschaften und soziales Engagement. FAB gehört mittlerweile zu den größten Arbeitsgebern im sozialen Bereich in der Wetterau.
Viele Kinder haben bereits mit Allergien zu kämpfen. Sie vertragen keinen Milchzucker (Lactose) oder kein Klebereiweiß (Gluten). Bei speziellen Allergien ist es erforderlich, die Essen einzeln zu verpacken. Transparenz ist angesagt und oftmals der kurze Draht zu den Kindertagesstätten. Eine schonende Zubereitung durch Dünsten und Dämpfen ist wesentlich für den Erhalt von Vitaminen und Mineralstoffen. Zudem ist der sparsame Umgang mit Fetten, Salz und Zucker Programm, informiert Matthias Becker.
Spätestens um 10:15 Uhr gehen die letzten Essensbehälter auf Fahrt, damit pünktlich in den Einrichtungen serviert werden kann. Sowohl beim Verlassen der Großküche als auch bei der Auslieferung wird peinlich genau auf die Temperatur geachtet und diese dokumentiert.
Aufwendig, qualitätsvoll und individuell die KochFABrik, davon konnte sich die Landtagsabgeordnete überzeugen, bietet eine bedarfsgerechte Verpflegung auf einem hohen Niveau.
Quelle Fotos und Pressemitteilung:
Myriam Lenz
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
FAB gemeinnützige GmbH
für Frauen Arbeit Bildung