Lisa Gnadl (SPD): „Jedes Schulkind muss die Chance bekommen, schwimmen zu lernen“

Die Wetterauer Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Lisa Gnadl, kommentiert die besorgniserregende Zunahme der Zahlen von Nichtschwimmern und die damit verbundenen tödlichen Badeunfällen in Hessen. „Die von hessenschau.de durchgeführte Umfrage hat leider erneut bestätigt, dass viele Kinder keine Chance haben, im Rahmen des Schulsports schwimmen zu erlernen. Obwohl in den Rahmenplänen für das Fach Sport geregelt ist, dass Kinder am Ende der vierten Klasse die Anforderungen für den Erwerb des bronzenen Schwimmabzeichens erfüllen können sollten und dass in den Jahrgangsstufen 5 und 6 Schwimmunterricht flächendeckend angeboten werden soll“, sagte Gnadl.
Gerade auch in der östlichen Wetterau sei ein wohnortnaher Zugang zu einem Hallenbad nach der Schließung der Hallenbäder in Büdingen und Nidda nicht mehr gewährleistet. Gerade in ländlichen Regionen seien Hallenbäder in Hessen oftmals mehr als 25 Kilometer von den Schulen entfernt. „In meinem Wahlkreis ist das Hallenbad in Gedern das letzte verbliebene Hallenbad. Diese Entwicklung ist dramatisch. Wie bei solchen Anfahrtswegen sinnvoller Schwimmunterricht möglich sein soll, ist mir ein Rätsel!“ verdeutlicht Gnadl die Situation in ihrem eigenen Wahlkreis.
„Es ist zynisch von der schwarz-grünen Landesregierung, den Kommunen hier den schwarzen Peter zuzuschieben. So sind es doch die strikten Sparvorgaben des Landes, die dafür sorgen, dass für strukturschwächere Städte ein Hallenbad kaum noch zu halten ist. Wenn die schwarz-grüne Landesregierung möchte, dass Kinder die Möglichkeit haben, Schwimmen zu lernen, muss sie handeln und die politische Verantwortung nicht nach unten wegdrücken“, kritisierte Gnadl das Wegducken der Landesregierung scharf.
„Es darf nicht sein, dass das Erlernen des Schwimmens nicht mehr für alle Kinder im Rahmen des Schulunterrichts möglich ist und der Anspruch auf Schwimmunterricht für viele Schüler nur auf dem Papier steht. Wir fordern die Landesregierung auf, die Kritik des Präsidenten des Landessportbundes und langjährigen CDU- Landtagskollegen Dr. Müller, der der hessischen Landesregierung Versäumnisse beim Erhalt von Schwimmbädern vorwirft, und befürchtet, dass Hessen ‚“ein Land der Nichtschwimmer wird“, endlich ernst zu nehmen“, sagte die SPD-Abgeordnete Gnadl.
Die anstehenden Haushaltsberatungen böten aus Sicht der SPD-Fraktion eine gute Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen und ein Sportstätteninvestitionsprogramm oder erneut ein Schwimmbadsanierungsprogramm einzustellen, das Kommunen bei zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen unterstütze. Am besten wäre eine entsprechende Finanzzuweisung auch für die Unterhaltung von Schwimmbädern. Städte und Gemeinden müssten endlich vom Druck befreit werden, Schwimmbäder aus finanziellen Gründen schließen zu müssen. „Dies wäre eine sinnvolle Zukunftsinvestition, um die Zunahme von schweren Badeunfällen oder gar Ertrinken endlich einzudämmen“, so Gnadl abschließend.