
Mittlerweile fünf Jahre ist es her, dass unter dem Mantel der Altenstädter Stiftung Bürger für Bürger in Altenstadt das Projekt O.A.S.E. seinen Anfang nahm. Die Abkürzung bedeutet Offenes Altenstädter soziales Engagement.
Das fünfjährige Bestehen nahm die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (SPD) nun zum Anlass, sich über die aktuellen Vorhaben der in der O.A.S.E. organisierten Ehrenamtlichen zu informieren. Ich begleite die Entwicklung des Projekts seit seinem Anfang mit großem Interesse. Schon kurz nach der Gründung im Herbst 2010 habe ich mich bei einem Besuch hier in Altenstadt über die O.A.S.E. informiert und schon damals war absehbar, das hier beispielhafter ehrenamtlicher Einsatz zu Gunsten des Gemeinwohls geleistet wird. Umso mehr freue ich mich, dass dieses Engagement nun schon seit fünf Jahren Bestand hat, so Gnadl zum Auftakt ihres Besuchs.
Projektleiter Andreas Wennekes (auch Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung), die stellvertretende Projektleiterin Barbara Unger, Peter Stroh (zuständig für den Bereich Berufs- und Arbeitswelt) sowie Vorstandsmitglied Susanne Blei empfingen die Landtagsabgeordnete in den Räumlichkeiten des Projekts in der Hanauer Straße und stellten ihr die aktuelle Arbeit der O.A.S.E. vor. Unser Ziel ist es, Anlaufstelle für alle Altenstädterinnen und Altenstädter in allen Lebenslagen zu sein, fasst Andreas Wennekes die Grundidee der O.A.S.E. zusammen. Entsprechend breit ist auch das Angebot, das unter dem Dach der O.A.S.E. von zurzeit 24 Ehrenamtlichen gestemmt wird: Wöchentlich werden Gitarrenunterricht und eine Fahrradwerkstatt angeboten, es gibt Sprachkurse und samstagvormittags Kinderbetreuung in den Räumen des Familienzentrums PaMuKi, alle 14 Tage wird die O.A.S.E. zur Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung bei Suchterkrankungen suchen, und eine Anwältin bietet ehrenamtliche Rechtsberatung.
Dabei engagiert sich die O.A.S.E. sowohl für die langeingesessenen Bürgerinnen und Bürger in Altenstadt wie auch die neu Hinzugezogenen: So unterstützen die Ehrenamtlichen zum Beispiel auch Flüchtlinge und Asylbewerber, wenn es etwa darum geht, Deutsch zu lernen oder einen Praktikums- oder einen Ausbildungsplatz zu finden.
Um professionell helfen zu können, haben sich mehrere Mitglieder der O.A.S.E. zu Integrationslotsen und -begleitern weiterbilden lassen. Auch Unterstützung von Flüchtlingen bei Arztbesuchen oder Behördengängen oder das gemeinsame Planen von Veranstaltungen, bei denen der Kontakt zwischen Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung verbessert werden soll, zählen mittlerweile zur alltäglichen Arbeit des O.A.S.E.-Teams. Über das Bürgerstiftungs-Vorstandsmitglied Susanne Blei, die bei der Gemeindeverwaltung in Altenstadt arbeitet, ist zudem ein direkter Kontakt ins Rathaus gegeben, was der besseren Koordination der Flüchtlingsbetreuung zugutekommt.
Mit der großzügigen Unterstützung einer Altenstädter Firma hat das O.A.S.E.-Team zudem ein neues Angebot in Angriff genommen: Unter dem Titel LEO (Lernen Erfahren Orientieren) Grundschulkinder aus der Großgemeinde Altenstadt Lernhilfe bekommen. Starten soll das Angebot zunächst an der Grundschule Altenstadt, aber schon jetzt ist eine Ausweitung auf die Grundschulstandorte in Höchst und Lindheim geplant. LEO soll sich dabei vor allem an Familien richten, die sich die kostenpflichtige Ganztagsbetreuung an den Grundschulen nicht leisten können, damit auch deren Kinder Unterstützung im Schulalltag bekommen.
Das breite Angebot der O.A.S.E. und der engagierte Einsatz der Ehrenamtlichen, die diese Angebote tragen, ist bewundernswert und kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Die O.A.S.E. trägt damit zum sozialen Zusammenhalt in Altenstadt bei und zeigt dabei auch, dass Bürgerinnen und Bürger in schwierigen Lebenssituationen auf die Unterstützung ihrer Mitmenschen zählen können. Dabei füllt die O.A.S.E. an mehreren Stellen auch Lücken, wo die staatlichen Angebote nicht ausreichen. So ist das Ziel des LEO-Projekts sehr lobenswert, eigentlich sollte aber das Land ein flächendeckendes Angebot von Ganztagsgrundschulen sicherstellen, in dem alle Kinder individuell gefördert werden, findet Gnadl.
Zum Abschluss ihres Besuches dankte die Abgeordnete allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und versprach, stets ein offenes Ohr für Anliegen de O.A.S.E. zu haben. Dieses bürgerschaftliche Engagement hat die Unterstützung durch die politisch Verantwortlichen mehr als verdient, so Gnadl abschließend.
Die O.A.S.E. freut sich über weitere Freiwillige, die das ehrenamtliche Team unterstützen wollen. Dafür hat die O.A.S.E. eigens einen Fragebogen entwickelt, auf dem die Interessen und Fähigkeiten potentieller Helferinnen und Helfer erfasst werden. Wer sich dafür interessiert, bei der O.A.S.E. mitzuarbeiten, kann über die Gemeindeverwaltung Altenstadt oder direkt über die Mailadresse info@projekt-O.A.S.E..de Kontakt aufnehmen.