Blütenmeer im alten Hechtgraben

Anette Schött erklärt im Garten KölschGruppenbild

Die dritte Station ihrer Sommertour führte die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl am vergangenen Sonntag in den Garten Kölsch in der Büdinger Altstadt. Zusammen mit Gnadl ließen sich rund dreißig interessierte Bürgerinnen und Bürger, die an dieser Etappe von Gnadls Sommerreise teilnahmen, die Geschichte und den Aufbau des Gartens von der Büdinger Landschaftsarchitektin Anette Schött erläutern. Mit dabei waren auch der Erste Stadtrat Manfred Hix, der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Kaiser und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Bernd Friedl.

Der Garten Kölsch liegt an der historischen Stadtmauer Büdingens, dort wo sich einst der Hechtgraben befand, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts trockengelegt wurde. Der Hofarzt Dr. Ludwig Westernacher legte hier bereits um 1860 einen Garten mit Heilkräutern an, seine Enkelin Edith Kölsch verwandelte das Gelände in einen artenreichen Staudengarten mit Pflanzen, die sie von ihren zahlreichen Reisen mit nach Büdingen gebracht hatte. Schon zu Lebzeiten hatte Edith Kölsch den Garten und das angrenzende, inzwischen abgerissene Wohnhaus der Stadt vermacht, aber von ihrem Tod 1985 bis zur Einweihung des neu gestalteten, öffentlich zugänglichen Gartens im Jahr 2003 sollten ganze 18 Jahre vergehen.

Seitdem kümmert sich eine ehrenamtliche Gruppe um die Pflege des Gartens, die dabei vom Bürgerforum Steinernes Haus / Förderkreis Altstadt Büdingen e.V. sowie bei einigen Arbeiten auch vom Bauhof der Stadt Büdingen unterstützt wird, wie Anette Schött berichtete. Die Pflegegruppe, die sich alle zwei Wochen montagabends zum Arbeitseinsatz trifft, jätet Unkraut, schneidet Pflanzen zurück, setzt neue Stauden oder beseitigt Abfall und Zigarettenstummel, die leider von einigen Besuchern zurückgelassen werden.

„Was hier Bürger für Bürger leisten, ist ein ganz besonderer Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit. Jeder, der zuhause einen eigenen Garten hat, weiß, wie viel Arbeit es bedeutet, alles in Ordnung zu halten. Dass hier Freiwillige regelmäßig Zeit investieren, um ihren Mitbürgern einen ebenso interessanten und beeindruckenden wie gepflegten Stadtgarten zum Entdecken, Bewundern oder einfach nur zum entspannten Verweilen zur Verfügung zu stellen, hat große Anerkennung verdient“, so die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl während des geführten Rundgangs.

Der Besuchstermin war dabei günstig gewählt: Zurzeit ist die Hochphase der Blütezeit im Garten Kölsch, auch wenn das Gelände so angelegt ist, dass es Besuchern vom Frühling bis in den Spätherbst Blühendes zu bieten hat. Der Garten ist dazu auch in unterschiedliche „Lebensbereiche“ eingeteilt von Trockenflächen oberhalb der Trockenmauer mit Pflanzen wie Spornblumen, Fenchel und Edeldisteln bis hin zu feuchten Freiflächen, in denen Arten wie die Sumpfdotterblume gedeihen. Es finden sich Bereiche mit pastellfarbenen Stauden im Eingangsbereich des Gartens, an anderen Stellen sind etwa ein Herbstbeet mit Stauden, die von September bis Oktober blühen, oder ein weißes Beet unter anderem mit weißem Sonnenhut, weißem Ehrenpreis und weißen Wildastern angelegt. Somit bietet der Garten Kölsch auch viele Ideen für die heimischen Gärten, wie viele Besucher von Gnadls Sommertour befanden.

Wer sich näher über den Garten informieren möchte, findet viel Wissenswertes auf der neu gestalteten Homepage des Förderkreises Altstadt (www.gartenkoelsch.de). Dort kann man auch Kontakt zur Gartenpflegegruppe aufnehmen, die sich über weitere Unterstützung freut.

Weitere Informationen zu Lisas Gnadl Sommertour sowie die kommenden Termine finden sich auf der Webseite der Landtagsabgeordneten (www.lisa-gnadl.de). Für August hat Gnadl noch zwei Besichtigungstermine organisiert: Am Donnerstag (06. August) findet ein Rundgang in Ortenberg statt. Treffpunkt ist um 18 Uhr in der Wilhelm-Leuschner-Str. 12. Am kommenden Sonntag steht dann um 15 Uhr eine Führung durch den Klostergarten der Abtei Engelthal bei Altenstadt auf dem Programm.