Lisa Gnadl (SPD): Schulen dürfen nicht zum Verschiebebahnhof werden

Die Wetterauer SPD-Landtagsabgeordnete kritisiert die von der schwarz-grünen Landesregierung geplanten Einschnitte bei der Lehrerversorgung an den hessischen Grundschulen, gymnasialen Oberstufen und beruflichen Gymnasien. Gnadl stellt sich damit – wie die gesamte SPD-Fraktion im Landtag – an die Seite der Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler, die in den vergangenen Tagen auch in der Wetterau gegen die absehbaren Verschlechterungen der Lernbedingungen protestiert haben.

„Die Landesregierung plant, Lehrerstunden an bestimmten Schulen zu streichen, um sie etwa bei den Ganztagsschulen oder zur Sprachförderung an anderer Stelle einzusetzen. Zwar ist gerade der Ausbau von Ganztagsschulen etwas, das wir als SPD schon lange einfordern, aber das darf nicht zu Lasten der Unterrichtsversorgung an anderen Schulen gehen. Die Landesregierung versucht, hier Schulen gegeneinander auszuspielen. Dem muss Einhalt geboten werden“, so die SPD-Abgeordnete.

Zu Recht protestierten die betroffenen Schulgemeinden gegen die Pläne von CDU und Grünen, findet Gnadl. „Gekürzte Lehrerzuweisungen an den gymnasialen Oberstufen bedeuten etwa, dass Leistungskurse in kleineren Fächern nicht mehr angeboten werden können und somit Wahlmöglichkeiten wegfallen. Außerdem werden die Klassen insgesamt größer. Darunter leiden die individuelle Förderung und die Vorbereitung auf das Abitur“, so die SPD-Abgeordnete.
Daher habe die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag einen Antrag ins Parlament eingebracht, der die Überschrift „Kein Bildungsabbau in Hessen – geplante Kürzung der 105-prozentigen Lehrerversorgung zurücknehmen“ trage.

„Wir fordern darin die Landesregierung auf, die geplanten Änderungen bei der Lehrerzuweisung nicht umzusetzen und stattdessen für zusätzliche Aufgaben auch zusätzliches Personal einzustellen. Wenn von der Landesregierung absichtlich Verteilungskonflikte geschürt werden, so gefährdet das die Akzeptanz von bildungspolitisch notwendigen Maßnahmen wie dem Ausbau von Ganztagsschulen, der verbesserten Sprachförderung oder der Umsetzung von Inklusion von Kindern mit Behinderungen. Schulen dürfen kein Verschiebebahnhof sein, sondern sind auf eine verlässliche Ausstattung angewiesen“, so Gnadl.