Lisa Gnadl zum „Praktikumsbesuch“ im Mathildenhospital Büdingen

Drei bis viermal pro Jahr informieren sich die SPD-Abgeordneten des Hessischen Landtages im Rahmen eines „Praxistages" über verschiedene Berufsfelder und absolvieren dazu ein Praktikum in entsprechenden Einrichtungen. Beim ersten Praxistag dieses Jahres stand das Thema Gesundheit, Kranken- und Altenpflege auf dem Programm. Die SPD-Abgeordnete Lisa Gnadl hat dafür das Mathildenhospital Büdingen ausgewählt und war beeindruckt vom Teamgeist der Mitarbeiter.

(BvT) „Neben meinem hohen Respekt vor der Arbeit, die hier im Mathildenhospital durch die Pflegekräfte und das ärztliche Personal geleistet wird, bin ich beeindruckt von der hervorragenden Teamarbeit und dem angenehmen Klima, das hier herrscht", resümiert die Abgeordnete am Ende Ihres Besuchs im Mathildenhospital und ergänzt: „Für Patienten ist durch das harmonische Miteinander nichts von der hohen Belastung zu spüren, der die Klinikmitarbeiter ausgesetzt sind".

Praktische Einblicke in der Ambulanz und im OP

Für einen halben Tag hatte Sie in Berufskleidung einer Pflegekraft unter der Führung des Chirurgischen Chefarztes und Ärztlichen Direktors der Klinik, Dr. Dieter Rummel, ein „Praktikum" in der Ambulanz und dem Operationssaal des Krankenhauses in Büdingen absolviert, um sich einen Eindruck von den Abläufen in einem Krankenhaus zu verschaffen. „Vor allem in der Ambulanz wird deutlich, wie hoch die Arbeitsbelastung ist: Sehr viele Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen, die medizinisch versorgt, aber auch menschlich betreut werden müssen. Gerade hier kommt es auf ein eingespieltes Team an", so Gnadl.

Bevor die Politikerin ihren Praxistag starten konnte, wurde sie allerdings zunächst in eine der wichtigsten Regeln in einem Krankenhaus eingewiesen, wie Chefarzt Dr. Rummel erläutert: „Ohne eine fachgerechte Desinfektion der Hände geht hier nichts, denn die meisten Keime werden über die Hände übertragen. Händedesinfektion stellt eines der wirksamsten Mittel dar, Krankenhausinfektionen zu vermeiden."

Nach ihrem „Dienst" in der Ambulanz ging es weiter in den OP, in dem die Abgeordnete zwei Eingriffe miterleben konnte. „Für mich war hier besonders interessant, das Geschehen im OP aus einer anderen Perspektive zu sehen. Besonders beeindruckt hat mich dabei, wie viel Arbeit vor einer Operation zur Vorbereitung geleistet werden muss und wie sehr es auf ein gutes Zeitmanagement ankommt", fasst Lisa Gnadl ihre Erfahrungen zusammen.

Auch Fragen der Finanzierung standen im Mittelpunkt

Im Anschluss an den Praxisteil kam die Abgeordnete, gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Rummel, mit dem Verwaltungsdirektor Winfried Lutter, der Pflegedirektorin, Diana Kirscht sowie und dem Leiter des Pflegedienstes, Matthias Merten, zusammen, um sich über Fragen des Krankenhausbetriebes zu informieren.

Ein zentrales Thema war dabei die besondere Herausforderung, die der wachsende Anteil von Patienten mit Demenz insbesondere für die Pflegekräfte darstellt. Pflegedirektorin Kirscht führte dazu aus: „Bei Patienten mit Demenz sind nahezu immer zusätzliche pflegerische Leistungen erforderlich. Hier wird es künftig noch größeren Handlungsbedarf geben", und appelliert an die Politik: „Es wäre dringend geboten, eine Diskussion zur Honorierung dieser Zusatzleistungen anzustoßen."

Auch die Themen Kosten und Krankenhausfinanzierung bildeten einen Schwerpunkt des Gesprächs. Verwaltungsdirektor Lutter führte dazu aus: „Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind vor allem Akutkrankenhäuser unterfinanziert. Dadurch ist es sehr schwer, ökonomisch auf eine schwarze Null zu kommen, ohne die Versorgungsqualität zu gefährden." Chefarzt Rummel ergänzt dazu: „Trotz des Finanzierungs- und Kostendrucks steht für uns immer die optimale Versorgung des Patienten an erster Stelle."

Hinzu käme die Personalproblematik, da es angesichts des Fachkräftemangels gerade in der Pflege und bei Ärzten schwer sei, qualifizierte Kräfte zu finden. Umso wichtiger sei es, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, um die vorhandenen Mitarbeiter zu binden. Chefarzt Rummel macht dazu deutlich: „Die guten Bedingungen im Mathilden-Hospital führen dazu, dass wir weder in der Pflege noch im Ärztlichen Dienst eine hohe Fluktuation haben."

Bei den Kosten- und Personalaspekten des Klinikbetriebes sieht auch die Landtagsabgeordnete die Politik in der Pflicht: „Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, unter denen Klinikmitarbeiter nicht die Kosten im Hinterkopf haben dürfen, wenn sie Patienten behandeln. Dass das geht, dafür ist das Mathilden-Hospital ein sehr gutes Beispiel", so Lisa Gnadl abschließend.