

Die örtlichen Landtags- und Bundestagsabgeordneten Lisa Gnadl und Bettina Müller (beide SPD) informierten sich bei einem Besuch im neuen Dorfzentrum in Hainchen über den Dorfladen sowie das kurz vor seiner Eröffnung stehende Seniorenzentrum.
Limeshains Bürgermeister Adolf Ludwig begrüßte die beiden Abgeordneten zusammen mit der stellvertretenden Leiterin des Diakonischen Werks Wetterau Anny Rahn-Walaschnewski, das den Dorfladen in Hainchen betreibt, dem Direktor der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises Dieter Bien, die das Seniorenzentrum als Dependance in Limeshain führen werden sowie dem zuständigen Einrichtungsleiter Michael Mandt.
Bürgermeister Adolf Ludwig berichtete den Besucherinnen über die ersten gesammelten Erfahrungen mit dem neuen Dorfladen, der im vergangenen Mai seine Türen öffnete: Wir sind als Gemeinde hoch zufrieden und froh, dass die Diakonie den Betrieb des Dorfladens übernommen hat. Die Einkaufsmöglichkeiten und das Café werden von den Bürgerinnen und Bürgerin in Hainchen gut angenommen, so Ludwig. Anny Rahn-Walaschnewski von der Diakonie Wetterauer ergänzte, dass der Dorfladen vor allem drei Funktionen erfüllen solle. Erstens diene das Einkaufsangebot der Sicherung der Nahversorgung, zweitens solle der Dorfladen auch ein Begegnungs- und Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft sein und drittens neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen zur Verfügung stellen, die im Dorfladen Arbeit finden.
Die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl würdigte die Bedeutung des Dorfladens: Von dem hier verfolgten Konzept können alle profitieren. Die Bürgerinnen und Bürger in Hainchen können ohne Auto schnell die wichtigsten Dinge des alltäglichen Bedarfs einkaufen, während die hier Beschäftigten eine sinnvolle Aufgabe, soziale Kontakte und hoffentlich neues Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit finden können. Ich verfolge die Entwicklung des neuen Dorfmittelpunkts in Hainchen mit dem Dorfgemeinschaftshaus, dem Dorfladen und dem Seniorenzentrum schon seit Beginn der Planungsphase und war öfters hier vor Ort, um mir die Fortschritte anzusehen. Was die Gemeinde Limeshain mit ihrem Bürgermeister Adolf Ludwig geschaffen haben, ist wirklich beispielhaft für viele Gemeinden unserer Region, so Gnadl.
Das Interesse, auf das die Entwicklung in Hainchen stößt, zeigte sich beim anschließenden Rundgang durch das in der Fertigstellung begriffene Seniorenzentrum in neuen Dorfmittelpunkt, an dem neben den beiden Abgeordneten auch eine Delegation aus der Main-Kinzig-Gemeinde Jossgrund teilnahm, um sich über das Projekt zu informieren. Wie der Direktor der Betreibergesellschaft Dieter Bien und der verantwortliche Architekt Ulrich Heitzenröder erklärten, soll Mitte Februar 2015 die Seniorendependance Haus Limeshain offiziell eröffnet werden, ab Anfang März sollen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner das Haus beziehen.
Insgesamt werden bis zu 36 pflegebedürftige Menschen in drei Wohngruppen zu je maximal 12 Personen im Seniorenzentrum Hainchen eine neue Heimat mit an ihren Bedarf angepasster Versorgung und Betreuung finden. Dabei verfügt jeder Bewohner und jede Bewohnerin über ein eigenes 25 Quadratmeter großes Zimmer mit Bad. Je zwölf Zimmer sind zu einer sogenannten Hausgemeinschaft zusammengefasst, sie teilen sich einen großen Gemeinschaftsraum sowie ein Esszimmer mit eigener Küche, in der dezentral unter Einbeziehung der Seniorinnen und Senioren gekocht werden soll. Im Außenbereich entsteht ein Garten mit Hochbeeten. Eine der Wohngruppen soll speziell auf dementiell Erkrankte abgestimmt werden.
Das Thema Pflege wird durch das Altern unserer Bevölkerung zu einer immer wichtigeren Frage. Deswegen bin ich froh, dass wir auf Bundesebene in den vergangenen Monaten bereits viele Verbesserungen im Pflege-Bereich auf den Weg bringen konnten, etwa mit unserem Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, das zum Beispiel einen Anspruch auf eine Pflegeauszeit festschreibt. Außerdem haben wir schon Maßnahmen beschlossen, um die Unterstützung bei der Pflege zuhause flexibler zu gestalten, die Leistungen für Demenzkranke auszuweiten und auch die Qualität der stationären Pflege zu verbessern. Davon werden auch Einrichtungen wie hier in Hainchen profitieren, so die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller, die für die SPD-Fraktion dem Gesundheitsausschuss angehört.
Müller und Gnadl lobten besonders die barrierefreie Anbindung des Seniorenzentrums an das angrenzende Dorfgemeinschaftshaus: So können die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeinrichtung zum Beispiel Veranstaltungen dort besuchen oder am Vereinsleben teilnehmen. Dass das Seniorenzentrum auf diese Weise direkt an das Gemeinschaftsleben im Dorf angeschlossen ist und neben dem Dorfladen mit dem Dorfgemeinschaftshaus noch ein weiterer Treffpunkt zur Verfügung steht, zeigt sehr schön, wie mit bedachter Planung und guten Ideen verhindert werden kann, dass ältere Menschen ins soziale Abseits gedrängt werden, betonte Lisa Gnadl.
Auf jeden Fall wollen die beiden Abgeordneten an der Eröffnung der Seniorendependance im Februar teilnehmen. Mit dem hier umgesetzten Projekt wird das soziale Netz in der östlichen Wetterau um ein wichtiges Angebot reicher. Die Eröffnung wird deshalb ein Grund zum Feiern sein, so Bettina Müller abschließend.