Begeistert von der Familientradition des Apothekers Jürgen Klein

In der Marktapotheke

Im Jahre 2012 übernahm Jürgen Klein die Bahnhofsapotheke und die Marktapotheke in Nidda. Klein führt nunmehr in der 4. Generation ein Unternehmen im Bereich Gesundheit in der Stadt. Zuvor führten seinen Großeltern und Eltern, die Familie Reinhardt und Klein, eine Drogerie, zuletzt die Kreuzdrogerie. Durch die Übernahme der beiden Apotheken konnte für 9 Mitarbeiterinnen, in Teilzeit, der Arbeitsplatz in Nidda erhalten werden. Stefan Lux und Lisa Gnadl haben sich bewusst für den „Apothekenbesuch“ entschieden. „Hier wird beispielhaft aufgezeigt, wie wichtig Arbeitsplätze und die Identifikation mit der Region sind“ der Wetterauer Bundestagskandidat Stefan Lux.

Jürgen Klein fühle sich in Nidda wohl. Er pflege ein gutes Verhältnis zu den weiteren Apotheken. Auch die Stammkundschaft konnte gehalten werden. Auch dies spricht für eine qualitativ gute Arbeit. Um so mehr muss man dies unter den heutigen Rahmenbedingungen wie beispielsweise der Internetkonkurrenz sehen. „Wir konnten einmal hinter die Kulissen einer Apotheke schauen“ so Lisa Gandl, denn sehr anschaulich konnte Apotheker Klein und seine Ehefrau den Gästen darstellen, wie komplex ein Apothekenbetrieb ist.
Neben dem eigentlichen Kundenraum, verfügt die Apotheke über einen „Produktionsbereich“ für Rezepturen, einem Labor und einem Kühlraum. Auch muss die Logistik funktionieren, damit alle Rezepte auch kurzfristig eingelöst werden können. Hinzu kommt dann noch der große Bereich „Apothekendienst“. In einem Radius von annähernd 30 km teilen sich 8 Apotheken den Notdienst. Rechnerisch ist die Marktapotheke alle 8 Tage zum Notdienst eingeteilt. Im Frankfurter Raum sind dies etwa alle 40 Tage. Wegen der Regelung einer pauschalen Erstattung ist es schwierig, diesen Notdienst annähernd kostendeckend anzubieten. Hinzu kommt noch, dass die Marktapotheke in 2013 praktisch an allen Feiertagen Notdienst hatte. Ein erheblicher Zeitaufwand in den Apotheken sind auch die immer größer werdenden Dokumentationsanforderungen, die einen Großteil der täglichen Arbeit ausmachen, berichtet Jürgen Klein. „Diese Entwicklung können wir im gesamten Gesundheitswesen beobachten, davon wurde uns bereits in einem Altenpflegeheim berichtet“, so Stefan Lux. Lisa Gnadl ergänzte, dass hierdurch ein erheblicher Anteil der Arbeitszeit gebunden ist, die dann für den menschlichen Kontakt bzw. für die Beratung fehle. Auch die Verantwortung des Apothekers wird häufig unterschätzt. Alle angelieferten Grundstoffe für die eigene Herstellung von Medikamenten müssen selbst kontrolliert werden. Neben den hohen Hygieneanforderungen erfordert dies auch ein enormes Fachwissen. Auch muss der Apotheker im Auge behalten, ob die verschriebenen Medikamente auch für den Patienten geeignet sind. Hier zeigt sich deutlich der Vorteil einer persönlichen Beratung zum Internetangebot. Wechselwirkungen können durch den engen und vertrauenswürdigen Kontakt anders eingeschätzt werden.
Auch hat sich das Angebot einer Apotheke deutlich gewandelt. So bietet die Marktapotheke zusätzlich Blutdruckmessen, Blutuntersuchungen, Verleih von Babywaagen und Milchpumpen, Anmessen von Kompressionsstrümpfen und Bandagen, täglicher Botendienst und die fachgerechte Entsorgung von Altmedikamenten an. “Neben einer obligatorischen Kundenkarte können unsere Kundinnen und Kunden auch die Oberhessen-Card mit den „Häbbis“ nutzen, denn als Mitglied des Gewerbevereins möchten wir auch die Leistungsfähigkeit der örtlichen Betriebe unterstreichen,“ so Apotheker Klein.
Für Stefan Lux und Lisa Gnadl rückte der Betrieb einer Apotheke in ein ganz neues Licht. Sie zeigten sich beeindruckt vom Umfang der Betriebsabläufe bis hin zur eigenen Produktion von Medikamenten und bedankten sich für den Blick hinter die Kulissen einer Apotheke.