Auf dem Foto abgebildet sind (v.l.n.r.): Christa Mansky vom Frauen-Notruf, die Niddaer SPD-Vorsitzende und Kreistagsabgeordnete Christine Jäger, Lisa Gnadl (MdL), den Niddaer Stadtverordnetenvorsteher Stefan Knoche (SPD), Renate Fleischer-Neumann und Jeanette Stragies vom Frauen-Notruf sowie die ehrenamtliche Niddaer Stadträtin Ute Kohlbecher.
Kürzlich besuchte die Wetterauer Landtagsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Lisa Gnadl, im Rahmen ihrer jährlichen Sommertour den Frauen-Notruf Wetterau in Nidda. Gemeinsam mit der Niddaer SPD-Vorsitzenden und Kreistagsabgeordneten Christine Jäger, dem Niddaer Stadtverordnetenvorsteher Stefan Knoche (SPD) sowie der ehrenamtlichen Stadträtin Ute Kohlbecher informierte sich Lisa Gnadl über die Arbeit der Interventions- und Beratungsstelle in Nidda.
Christa Mansky, die nun seit 13 Jahren beim Frauen-Notruf engagiert ist, berichtete den Gästen, wie viele Frauen tatsächlich durch Gewalt bedroht seien: Eine repräsentative Studie, die die Bundesregierung 2004 in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass jede vierte Frau Gewalt durch ihren jetzigen bzw. früheren Lebenspartner erlebt hat. 37% der Frauen haben bereits körperliche Gewalt erlebt, 42% psychische Gewalt, 58% der Befragten sexuelle Belästigung und ganze 13% sogar Formen sexueller Gewalt. Gewalt sei jedoch nicht nur Problem einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, sondern betreffe Frauen jeden Alters und ganz gleich, welchen Bildungsabschlusses, welcher sozialer Herkunft und welcher Nationalität.
Mit dem Engagement, das der Frauen-Notruf seit 24 Jahren in der Wetterau leiste, konnte er bereits vielen Frauen dabei helfen, aus Gewaltsituationen zu entkommen. Hierfür investiere die Organisation in Beratung, Öffentlichkeits-, Fortbildungs- und Präventionsarbeit sowie eine intensive Kooperation und Vernetzung mit anderen Gruppen.
Zurzeit stehen besonders K.O.-Tropfen im Zentrum der Arbeit des Frauen-Notrufs. K.O.-Tropfen sind geruchs- und geschmacklos. Sie werden Frauen in jüngster Zeit verstärkt heimlich verabreicht, um sie willenlos zu machen, erläutert Frauen-Notruf-Vorstandsmitglied Renate Fleischer-Neumann. Wir müssen junge Menschen auf die Gefahren aufmerksam machen, damit diese sich vor sexuellen Übergriffen schützen können. Dies gilt nicht nur bei K.O-Tropfen, sondern auch bei übermäßigem Alkoholkonsum. Zahlreiche Vorträge, Fortbildungen sowie eine landesweite Flyer-Initiative durch den Frauen-Notruf tragen dazu bei, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler über das Risiko aufgeklärt werden.
Der Frauen-Notruf leistet hervorragende Arbeit, die wir mit aller Kraft unterstützen müssen, fasst die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl ihren Eindruck aus dem intensiven Gespräch mit Renate Fleischer-Neumann, Christa Mansky und Jeanette Stragies, die seit November 2011 auch beim Frauen-Notruf als Mitarbeiterin aktiv ist, zusammen. Da der Arbeitsaufwand immer weiter wachse, müsse der Frauen-Notruf räumlich und finanziell besser unterstützt werden, wünschen sich die Mitarbeiterinnen. Jahrelang hat das Land Hessen die Zuschüsse an den Frauen-Notruf nicht nur nicht erhöht, sondern sogar faktisch noch gekürzt, da von Schwarz-Gelb ein Inflationsausgleich derzeit weder gezahlt noch für die Zukunft in Aussicht gestellt wurde, kritisierte die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion das fehlende Handeln von CDU und FDP.
Den Wunsch nach größeren Räumlichkeiten nahmen die Niddaer SPD-Politikerinnen und -Politiker auf: Wir werden uns darum bemühen, für den Frauen-Notruf nun auch Räume zu finden, die ihrem gewachsenen Bedarf gerecht werden. Dazu gehört insbesondere mehr Platz für einen Wartesaal und ein Kinderspielbereich, aber auch ein barrierefreier Zugang zur Einrichtung, erklärt SPD-Vorsitzende Christine Jäger.
Die SPD-Politikerinnen und Politiker stimmten darin überein, den Frauen-Notruf Wetterau auf allen Ebenen unterstützen zu wollen: Die SPD steht dafür, engagierten Organisationen wie dem Wetterauer Frauen-Notruf die bestmögliche Unterstützung zu bieten, damit die Organisationen ihren unverzichtbaren Dienst für die Gemeinschaft erbringen können. Dazu gehört auch, die gute und sehr engagierte Arbeit des Frauen-Notrufs zu würdigen und in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, so Lisa Gnadl abschließend.