Merkenfritzbach soll sich wieder naturnah entwickeln

Lisa Gnadl (SPD) informiert sich über Renaturierungsmaßnahmen

Im Rahmen ihrer Sommertour ließ sich die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (SPD) vom Geschäftsführer des Naturschutzfonds des Wetteraukreises Dr. Burkhard Olberts über die Renaturierung des Merkenfritzbaches informieren. Begleitet wurde die Landtagsabgeordnete dabei von Mitgliedern der Natur- und Vogelschutzgruppe Merkenfritz ­­­­– darunter der Erste Vorsitzende Dieter Hausenblas und Pressewartin Cristina Kessler-Hausenblas –, von der Kreistagsabgeordneten Elfriede Pfannkuche sowie von Vardis Anezakis und Monika Schermuly von der Hirzenhainer SPD.

„Der Merkenfritzbach war in den 1930er Jahren zwischen Hirzenhain-Merkenfritz und der Gemarkungsgrenze zu Gedern begradigt und mit Steinsatz eingefasst worden. Mehrere Absturzwehre und eine Einrichtung zur Pegelmessung, in deren Höhe das Bachbett völlig betoniert war, beeinträchtigten den Bachlauf und stellten besonders stromaufwärts unüberwindbare Hindernisse für Fische und Kleintiere dar“, erklärte Dr. Burkhard Olberts die Situation vor der Renaturierung.

„Die Renaturierung des Merkenfritzbach selbst wurde als Ausgleichsmaßnahme für den Vulkanradweg geplant und vom Zweckverband Vulkanradweg als Träger verantwortet. Für den erforderlichen Landankauf standen 100.000 Euro aus zweckgebundenen Ausgleichsmitteln zur Verfügung“, erläuterte Elfriede Pfannkuche.

Mit weiteren Mitteln des Landes aus dem Programm „naturnahe Gewässer“ seien die Planung und Umsetzung der Maßnahme realisiert worden. Hiervon habe nicht nur die Natur profitiert, sondern es sei damit auch Geld in die Region zurück geflossen.

Im Rahmen der Renaturierung wurde das Bachbett auf fast zwei Kilometern Länge umgestaltet: Die alten Stein- und Betoneinfassungen wurden entfernt und naturnahe Bachufer angelegt, der Bachlauf wurde teilweise verlegt und verbreitert, Begradigungen zurückgenommen, eine Flutmulde angelegt und mehr Überflutungsgebiete geschaffen. „Die Renaturierung des Merkenfritzbaches ist ein gutes Beispiel dafür, dass solche Maßnahmen nicht nur dem Naturschutz- sondern auch dem Hochwasserschutz dienen. Auch aus diesem Grund ist das Geld bei Renaturierungen gut angelegt, denn es bewahrt die Bürgerinnen und Bürger vor Schadenskosten, die sonst bei Überflutungen von Siedlungsgebieten entstehen könnten“, so Lisa Gnadl.

Die Landtagsabgeordnete würdigte in diesem Zusammenhang auch das Engagement der ehrenamtlichen Naturschützer der Natur- und Vogelschutzgruppe Merkenfritz, die die natürliche Entwicklung des Merkenfritzbaches besonders jetzt nach Abschluss der Renaturierungsmaßnahmen weiter begleiten und fördern: „In der Wetterau haben wir glücklicherweise eine sehr aktive Untere Naturschutzbehörde sowie mit dem Naturschutzfonds einen gut organisierten Landschaftspflegeverband, aber die Verwaltung kann bei einer so großen Fläche wie in unserem Landkreis mit seinen zahlreichen Naturschutzgebieten und Biotopen nicht alles alleine im Blick behalten. Daher sind die lokalen Naturschutzgruppen ein unverzichtbarer Pfeiler zur Bewahrung unserer Natur und der Lebensräume für viele heimische Pflanzen- und Tierarten“, so Gnadl abschließend.